ENDODONTIE (=WURZELBEHANDLUNG)

WAS IST EINE WURZELBEHANDLUNG?


JEDER ZAHN LEBT VON NATUR AUS

Ein Zahn mit seinen Wurzeln ist neben versorgenden Blutgefäßen auch von Nervenfasern durchzogen, welche in einem oder auch mehreren Wurzelkanälen verlaufen. Von diesen Hauptkanälen ausgehend können sich darüber hinaus feinste Nervenfasern in einem individuell mehr oder weniger komplizierten Seitenkanal-System verzweigen. Die Nervenfasern leiten zum Schutz der Zähne bestimmte Informationen wie z.B. bakterielle Reize (Karies), Kaudruck, Temperatur etc. weiter. So können wir Überbelastung und Reizung sowie Entzündung unserer Zähne und der Strukturen drumherum erkennen und angehen.

Kommt es aus einem bestimmten Grund (Karies, Trauma, Überbelastung) zu einer Entzündung dieser Zahnversorgungsstrukturen, so können wir bestimmte Maßnahmen zum Zahnschutz und Zahnerhaltungsversuch ergreifen.

WURZELKANALBEHANDLUNG ALS ZAHNERHALTUNGSVERSUCH

Eine Wurzelkanalbehandlung stellt grundsätzlich den Versuch dar, einen schon stark zerstörten Zahn zu retten. Dieser Versuch kann aus unterschiedlichsten Gründen auch mal nicht gelingen, z.B. wenn

  • das Kanalsystem aufgrund der mehr oder weniger starken Verzweigungen nicht genügend aufbereitet werden kann
  • Bakterien in den feinsten Seitenkanälchen sitzen und sich damit für uns unzugänglich nach einer gewissen Zeit wieder vermehren
  • der Verschluss des Zugangs oder anderweitige Zahnversorgungen wieder undicht werden und somit erneut Bakterien in das Wurzelsystem bis an die Wurzelspitze eindringen und zu Entzündungen im Knochen führen.

So kann auch ein wurzelbehandelter Zahn nach Wochen, Monaten oder Jahren wiederum Beschwerden bereiten.

URSACHEN UND SYMPTOME

Die häufigste Ursache für eine Wurzelkanalbehandlung ist die Karies: Kariesbakterien zerstören die Zahnsubstanz und können bis zu den Nervenfasern in der sogenannten Pulpa vordringen und somit eine Entzündung verursachen. Die Ausbreitung dieser Entzündung äußert sich häufig in Temperatur-Empfindlichkeiten:

  • Kälte-Empfindlichkeit steht für eine noch reversible Pulpitis (Zahnnerventzündung)
  • Wärme-Empfindlichkeit, im weiteren Verlauf meist anhaltendendes Ziehen oder auch plötzlich auftretendes, pulssynchrones Pochen mit ausstrahlenden Beschwerden steht für eine irreversible Pulpitis.

Es ist aber auch möglich, dass die Entzündung und das Absterben der Nerven beschwerdefrei verläuft. Der Zahn reagiert dann ohne Vorbeschwerden nicht mehr auf Vitalitätstests (z.B. mit Kälte). Erfolgt nun keine Behandlung des erkrankten Zahnes, können die Bakterien ungehindert in den Kieferknochen eindringen und dort ebenfalls eine Entzündung auslösen, die sich in Druckbeschwerden äußern kann. Durchbricht diese Entzündung den Kieferknochen, kann sich die Infektion möglicherweise auch bis in die Weichteile des Gesichtes oder des Halses ausbreiten, was sich in Schwellungen äußert.

Weitere Gründe für eine notwendige Wurzelkanalbehandlung können sein: 

  • Zahnfrakturen (z.B. durch einen Schlag auf den Zahn)
  • Erneuerung vorhandener aber nicht ausreichend durchgeführter Wurzelkanalbehandlungen
  • Schmerzen nach Überkronung (Überreizung des Nervs).

WIE WIRD EINE WURZELKANALBEHANDLUNG DURCHGEFÜHRT?

  • Zugangskavität
    Es wird zunächst von oben durch den Zahn ein Zugang zum Nervenkanalsystem geschaffen.Mit Hilfe eines Schutzgummis (Kofferdam) schützen wir im weiteren Verlauf nicht nur Sie als Patienten z.B. vor Verschlucken der feinen Hilfs-Instrumente, sondern auch den Zahn vor Reinfektion durch Bakterien im Speichel.
  • Reinigung 
    Nach der Längenbestimmung der Wurzelkanäle mithilfe eines Ausgangs-Röntgenbildes und der zusätzlich weitaus genaueren digitalen, elektrometrischen Längenbestimmung (Endometrie) wird jeder Wurzelkanal maschinell und teils manuell mit speziellen Wurzelkanalinstrumenten aufbereitet. 
    Durch häufige Spülungen mit verschiedenen Lösungen (NaOCl, CHX, EDTA) werden Bakterien, Verunreinigungen und Dentinspäne aus dem Kanal entfernt, die Schmierschicht beseitigt und die Mikroorganismen bestmöglich bekämpft. 
    Auf diese Weise können auch Seitenkanäle, Kanalverzweigungen und für Instrumente unzugängliche infizierte Dentinbereiche desinfiziert werden.

  • Füllung
    Nach Reinigung und Ausformung des Wurzelkanals wird der Hohlraum getrocknet und gefüllt.
    Dies erfolgt mit natürlicher Guttapercha und einem abdichteneden Zement (Sealer). 
    Die Wurzelfüllung sollte möglichst viel Guttapercha und möglichst wenig Sealer enthalten, da die Guttapercha das biokompatiblere und stabilere Material darstellt.
  • Aus verschiedenen Gründen können zwischen zwei Behandlungssitzungen bzw. vor der definitiven Füllung medikamentöse Einlagen in die Wurzelkanäle indiziert sein. Dies ist z.B. bei starken Schmerzen mit weit verbreiteter, schwerer Entzündung notwendig.

KOMPLIKATIONEN, URSACHEN FÜR MISSERFOLGE BEIM ZAHNERHALTUNGSVERSUCH

 

  • Unzugängliche Kanalabschnitte (Dentikel, starke Krümmung, Verzweigung)
  • Abgebrochene Instrumente (zu enge und gekrümmte Kanäle)
  • Persistierende Beschwerden
  • Persistierende Entzündungen an der Wurzelspitze
  • Perforationen, Via falsa
  • Wurzelfüllung zu lang oder zu kurz

WIE WIRD DIE BEHANDLUNG ABGESCHLOSSEN?

Nach der Wurzelfüllung ist es unbedingt notwendig, den Zahn zur Stabilisierung langfristig mit einer Teilkrone oder einer Krone zu versorgen. Bei stark zerstörten Zähnen ist vor der Überkronung eine zusätzliche Stabilisierung des Zahnkronenaufbaus durch einen Glasfaserstift erforderlich. Wurzelbehandelte Zähne neigen gerne zu Frakturen, da sie dem Kaudruck nicht so gut standhalten können, wie vitale Zähne. Durch vorab genannte stabilisierende Massnahmen wird schließlich der innerlich aufwändig endodontisch behandelte Zahn vor weiteren Schäden von außen geschützt.

MEHRWERT DER BEHANDLUNG & ALTERNATIVE

Die moderne Endodontie hat einen hohen Wirkunkgsgrad und sichert oft das Überleben des Zahnes auf lange Jahre hin. Allerdings ist der erforderliche Aufwand entsprechend derart groß, dass die erfolgversprechende und damit zeit- und materialintensive Wurzelbehandlung durch die gesetzliche Krankenversicherung nicht aufwandsdeckend erstattet wird. Hier ist zwar ein privater Eigenanteil notwendig, der aber als gut investiert gilt, wenn er den Erhalt des erkrankten Zahnes ermöglicht und damit einen bei Zahnverlust notwendigen Komplett-Zahnersatz erstmal nicht nötig macht.

Man sollte sich dabei stets bewusst sein, dass die Alternative zur Wurzelkanalbehandlung die Entfernung des Zahnes ist.

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